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Chi chi chi, le le le, VIVA CHILE

Hola ihr,

ich weiß, ich habe mich ewig nicht mehr gemeldet und bevor ich jetzt einen Roman schreibe, das WIchtigste in Kürze: Das mit meinen Kursen ist alles geklärt, ich habe jetzt 4 Kurse, die mir zwar gefallen, aber sehr viel Arbeit sind. Und dadurch, dass ich noch was für Deutschland machen muss, bin ich sehr im Stress. Ein paar Chilenen sind echt super nett und helfen mir, wo es geht, damit es zumindest ein bisschen einfacher ist.

Ansonsten bin ich seit drei Wochen erkältet, ohne das es weggeht. Es regnet manchmal so stark, dass ich nicht schlafen kann, weil der Regen so laut ist. Aber wenn das Wetter schön ist, ist es super.

Valdivia gefällt mir gut, weil die Stadt nicht so groß ist und hier so viele Studenten sind. Man trifft auch ständig Leute, die man kennt.

In den letzten Wochen war ich ein Wochenende in Pucon und habe da Hydrospeed gemacht (könnt ihr mal in Youtube anschauen) und chilenische Natur genossen.

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Das zweite Mal war ich in Puerto Montt, auf dem Vulkan Osorno, am Lago Llanquihue und in einem Nationalpark.

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Mit meinem Mitbewohner läuft auch alles gut. Er ist sehr schwer zu verstehen, macht aber mittlerweile weniger Party bei uns im Haus. Wir haben nicht wirklich einen Putzplan und es sieht manchmal aus wie im Schweinestall, das gebe ich zu, ist aber meistens nicht meine Schuld. Heute morgen wollte ich in seiner Waschmaschine waschen, aber das war darin:

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EInige kämpfen mit Heimweh, was mich ein bisschen nervt. Ich verstehe es ja schon, aber ich habe einfach nicht so viel dafür gegeben, um mir zu wünschen, morgen wieder in Deutschland zu sein. Es ist schwer, vor allem die Uni ist schwer und viel, aber da muss man sich durchbeißen.  Ich freue mich auf Dezember, wenn ich endlich Ferien habe!

Hier noch ein Bild von Valdivia heute in der Sonne und damit Grüße nach Deutschland/ wherever

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Cachai?

SantiagoChilenisches EssenBlick über Santiago

Das sind noch ein paar EIndrücke aus der Hauptstadt Chiles. Nach ein paar schönen Tagen in Santiago de Chile und einer überaus bequemen 11-stündigen Busfahrt sind wir in Valdivia gelandet, die regenreichste Stadt Chiles. Auch wenn es am ersten Tag nicht danach aussah: Valdivia ist die regenreichste Stadt des Landes und hat diesen Titel leider auch verdient. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und wofür habe ich denn auch die Regenjacke gekauft? Und schließlich sind 11 Grad ja eigentlich auch nicht kalt. Aber der chilenische Winter in Valdivia sieht ein bisschen anders aus. Es regnet fast immer durch, ein kleines Stück blauer Himmel ist nur äußerst selten zu entdecken und dann ist da dieser eisiger Wind. Und Wind + Regen = pitschepatschenass und fast am erfrieren.

Valdivia ist eine süße Kleinstadt, die eigentlich alles hat, was das Herz begehrt. Auch wenn es auf den im Internet vorhandenen Bilder ja „total nach Deutschland“ aussieht: Der Blick täuscht. In den Restaurants gibt es Sandwiches und Frittiertes mit Pommes, Busse fahren irgendwann und irgendwo und Briefkästen sind weit und breit keine zu entdecken. Touristen gibt es nicht viele, aber man entdeckt sie wenn auch ohne geschultes Auge. Und überall drinnen (auch in den Bussen) läuft spanische Musik.

ValdiviaValdivia

Wichtigster Punkt auf meiner To-Do-Liste war: Finde eine Wohnung! Aber wie? Valdivia ist geteilt durch einen Fluss. Auf der einen Seite ist das Zentrum, auf der anderen Seite die Uni auf der Isla Teja. Hier wohnen auch die meisten Studenten und zwar in Cabanas, das sind Holzhütten, in denen man zu zweit wohnt. Die gibt es allerhand, aber Freddy und ich wollten nicht zusammen wohnen, sondern das „echte chilenische Leben“ besser mitkriegen. Also haben wir keine von den Nummern angerufen, die an jedem zweiten Haus hängen, sondern an Haustüren geklopft (was meistens nicht möglich war, da Zaun und keine Klingel) und Leute angesprochen, ob sie etwas wissen. Über eine Studentin, die ich in der Uni angesprochen hatte, bin ich dann auf eine Gruppe mit Kleinanzeigen in Valdivia gekommen und habe darüber dann einen Mitbewohner gesucht und auch gefunden! Leider kenne ich Sebastian noch nicht, aber anhand seiner Facebook-Bilder scheint er ein ganz angenehmer Chilene zu sein. Mir macht nur ein bisschen Angst, dass er scheinbar bei den Scharfschützen ist, aber ich versuche, es positiv zu sehen. Immerhin brauche ich dann keine Angst mehr vor Einbrechern zu haben. An dem Haus ist eigentlich nichts auszusetzen und es hat  alles bis auf…. eine Heizung! Denn wir heizen mit einem Ofen und ich war noch nie eine Freundin des Feuers und tue mich schwer, den Ofen alleine anzukriegen. Liegt aber auch daran, dass das Holz einfach nicht brennt. Tagsüber ist es in zwei Wolldecken hier drin auszuhalten. Morgens ist es kühl, wie ich es nennen würde. So kühl, dass ich manchmal die Rauchwolke meines Atems sehe. Aber ich hoffe, dass Sebastian das mit dem Ofen besser hinkriegt und ich nicht mehr frieren muss…

Mi casaUnser Hostel war echt super, mit Frühstück inklusive und sehr familiär. Darüber haben wir auch die feurige Mexikanerin Paty kennengelernt und die Franzosen Cedric und Lucile. Am Donnerstag haben die Franzosen im Hostel gekocht und uns eingeladen. Danach haben wir dann noch das Nachtleben von Valdivia getestet. Wir waren sogar Karaoke singen (ich und Paty, meine Lieblingsmexikanerin, dreimal: Shakira, Fuego und die Backstreet Boys. Ich dachte die ganze Zeit, dass mein Mikro gar nicht geht. Auf einem Video, dass unsere Singkünste dokumentiert, geht es leider doch). Das traditionelle Getränk ist Pisco (so eine Art Rum) mit Cola. Schmeckt eigentlich wirklich gut, sollte aber vermieden werden in Kombination mit Wein und Bier. Das „deutsche“ Bier hier in Valdivia kommt von der Brauerei Kunstmann und schmeckt eigentlich auch ganz gut. Es gibt hier auch eine deutsche Schule (die Kinder tragen alle Schuluniformen, die aussehen wie Fußballtrikots mit Deutschlandfarben), manche Straßennamen sind Deutsch und hin und wieder wird in Restaurants mit „traditionellem deutschen“ Essen geworben. Aber wenn wir ehrlich sind, ist das schlechter als eine Abklatsche. Deutsches Essen im Ausland ist einfach nicht dasselbe wie Mamas Küche. Lebensmittel im Supermarkt sind teilweise leider wirklich teuer. Sämtliche Milchprodukte kosten einiges mehr als in Deutschland, genauso wie meine geliebte Nutella. Aber ich hab schon neue Lieblingskekse entdeckt.

"Deutsches" BierDeutsche StraßennamenBratkartoffelnNutella

Sooo, nächste Woche beginnt dann die Uni! Ich bin immer noch dabei, mich an das miserable Wetter (Regen, Sturm, Kälte) und an den chilenischen Dialekt zu gewöhnen. Eine chilenische Vokabel verstehe ich immerhin schon: Cachai (Verstehst?, sowas wie: host mi? oder auch verstehscht du?). Alles Liebe

 

 

La aventura comienza…

Hola ihr Lieben,

nach 34 Stunden vom Münchner Flughafen endlich in Santiago de Chile gelandet. Der kurze (oder sehr lange, je nachdem) Zwischenstopp in Madrid hat dafür gesorgt, dass der Kulturschock umso größer ist. Und nicht nur der: Von 37 Grad den ganzen Tag über in Madrid eiskalt auf 2 Grad in Santiago de Chile. Jetzt ärgere ich mich tatsächlich, dass ich Handschuhe vergessen habe. Dafür trage ich einen Sonnenbrand aus Madrid mit mir. Die Hauptstadt Spaniens ist auf jeden Fall sehenswert. Nachdem wir uns ein Ubahn-Tagesticket gekauft haben, kennen wir jetzt praktisch das gesamte Ubahn-Netz der Stadt. Man muss das ja schließlich ausnutzen, wenn man überall hinfahren kann! Außerdem sind Madrids Parkbänke immer wieder ganz gut für ein Nickerchen und das habe ich definiiv gebraucht nach der kurzen Nacht. Hier ein paar Impressionen der Stadt:

Frosch DSC00009Madrid

Nach einer mehr oder wenigen verschlafenen Nacht im Flugzeug mit „Dinner“ um zwei Uhr nachts und Turbulenzen wegen Unwetter (dachte schon, ich muss dann schwimmen) sind wir mit einer Stunde Verspätung gegen halb Neun Uhr morgens am Flughafen von Santiago de Chile gelandet und waren nur eines der drei (!) Flugzeuge, die um dieselbe Zeit von Madrid nach Santiago geflogen sind. Immerhin durften wir uns in die Reihe der „Residentes“ einreihen dank Studentenvisum, da fühlt man sich doch fast wie ein waschechter Chilene. Nachdem wir dann zwei Stunden vergeblich auf jemanden gewartet haben, der uns eventuell abholen sollte/ wollte, haben wir beschlossen, dann doch alleine zu unserem Hostel zu fahren. Vom Personal am Flughafen wurde mir strengstens abgeraten, ein Taxi zu nehmen, da die alle überteuert sind und einen nur aufs Ohr hauen wollen. Welcome to South America! Die einen nehmen dich herzlich auf und sind super nett zu dir, die anderen sind aufdringlich und tun so, als würden sie dir helfen wollen, wollen aber stattdessen doch nur dein Geld. Letzendlich haben wir dann einen Kleinbus genommen, der uns direkt zum Hostel gebracht hat. Das ist eigentlich echt super ausgestattet und liegt zentral. Obwohl wir heute ziemlich fertig waren, mussten wir uns natürlich noch ein bisschen von Santiago geben…

Santiago de ChileSantiago de ChileSantiago de ChileSantiago

Das ist das, was mir gefällt  : Zwiebeln, die so groß sind wie ein großer Apfel, leckeres Essen, Musik an den Kiosken in der Fußgängerzone, bunt zusammen gewürfelte Häuser. Nicht alles ist schön, aber es ist einfach anders. Und es ist enmalig, die Gelegenheit zu haben, so etwas zu erleben.

Ich versuche jetzt, zu schlafen. Das hängt davon ab a) ob ich in mein Hochbett komme, das keine Leiter hat und b) ob ich bei der eisigen Kälte nicht erfriere.

Machts gut ihr!