Archiv der Kategorie: Ecuador

Reisen in Ecuador Februar – Juni 2012

Ai Carambas!

Ja, das gibts auch bei den Simpsons. Daran musste ich denken, als die Erzieherin das zu den Kindern gesagt hat. Bedeutet sowas wie: Was zum Teufel macht ihr da?! Ich musste Gruppe wechseln, und zwar zu den anderen 4Jaehrigen, aber die Betreuerin heisst Yoli. Yoli hat ihre Gruppe sehr gut um Griff und ist eher eine maennliche Frau, wenn ihr versteht, was ich meine. Sie ist aber eine gute Erzieherin, also sie weiss auf jeden Fall, wie man mit Kindern umgeht! Sie war auch sehr lange Grundschullehrerin, also sie hat Ahnung! Die Kinder von Maritza vermissen mich trotzdem und fragen jedes Mal, wenn sie mich sehen, warum ich nicht mehr bei ihnen arbeite… 🙁

Am Mittwoch hab ich mit so ein paar Leuten von euch geskypt (hat mich sehr gefreut!) und hatte ich meine erste Salsa-Stunde! War voll toll, endlich wieder zu tanzen! Auch wenns schwer ist, die Schritte irgendwem zu zeigen, weil man halt einfach tanzt… Am Abend waren wir dann mal wieder weg, wie immer. Aber nicht so lange, weil ich ja einigermassen fit sein wollte zur Arbeit!

War am naechsten Tag trotzdem muede 🙂

Am Freitag hatte ich nochmal Tanzstunde, aber Samba und das war nicht so gut. Irgendwie voll anders als in Deutschland und ich musste quasi ganz von Null anfangen. Und habe ich schon erwaehnt, dass ich es hasse, eine Stunde lang dasselbe zu machen? Zwei Schritte gelernt in einer Stunde, und das bei Einzelunterricht! Aber gut. Am Abend war dann noch eine Abschiedsparty in einem anderen Apartment, das war ganz lustig. War voll spaet zu Hause und musste mal wieder frueh aufstehen, weil wir am Samstag auf den Pichincha sind!

Der Pichincha ist eigentlich ganz cool, man faehrt mit einem Teleferico nach oben und kann von da aus laufen. Ist aber ganz anders als der Cotopaxi, weil es mehr so eine Berglandschaft ist. Den Pichincha hab ich uebrigens von dem Fenster aus meinem alten Appartment gesehen, also er ist nicht weit weg! Normalerweise sollte man darauf achten, dass das Wetter gut ist, aber im April ist das Wetter hier sowieso meistens schlecht. Wenigstens waren ein paar blaue Luecken am Himmel, sodass man ein bisschen die Stadt sehen konnte. Aber oben war es schon sehr kalt. Wir sind ein bisschen gelaufen und dann aber doch mit Pferden geritten! Das war cool, ich bin schon lange nicht mehr geritten. Aber es war ein Pferd zu wenig, also mussten wir uns eines teilen, aber das war kein Problem. Unser Pferd, Golondria, war voll das Fuehrungspferd und musste immer alle ueberholen. Aber es war auch das aelteste von allen mit 14 Jahren, also alt und weise 🙂 Leider waren wir nicht so lange auf dem Pichincha, denn das Reiten hat etwa eine Stunde gedauert und danach wurde es sehr bewoelkt und wenn wir noch haetten weiter nach oben gehen wollen, haetten wir denselben Weg wie mit den Pferden gehen muessen, und das wollten wir nicht, also sind wir dann runtergefahren. Unten gabs in einem Cafe endlich mal Churros. Das kommt ja eigentlich aus Spanien und ist sowas voll fettiges aus Teig, schmeckt aber voll lecker! Dann waren wir noch essen und in einem Museum (bisschen Bildung halt…).

Am Abend war ich dann mit Alejandra und Maritza aus meiner Arbeit weg. Ich bin also mit dem Bus am Abend in den Sueden gefahren und wurde dann von Alejandra an der Busstation abgeholt. Die Definition von Busstation ist hier sowieso sehr weitraeumig, weswegen Alejandra mich nicht gleich gefunden hat und sich voll Sorgen gemacht hat, weil dunkel und so. Aber ist nichts passiert. Mir wurde noch nichts geklaut, ich verlier meine Sachen lieber selber 🙂 Um zu ihr nach Hause zu kommen mussten wir mit dem Bus fahren und das war so cool, die Busse hier sind einfach so anders. Meistens laeuft Musik und in dem Bus waren auch noch so Diskolichter an in Rot und Blau, die immer so geblinkt haben, wie in der Disko! Es war voll interessant, zu sehen, wie die Einheimischen leben. Schon anders, aber fuer ecuadorianische Verhaeltnisse lebt sie ganz gut. Alejandra ist 26, ist verheiratet und hat zwei Soehne, 2 und 9. der 9Jaehrige war gerade am Fernsehen und ich hab mich dazu gesetzt. Er hat sich so eine Serie angeschaut, die eher nicht so kindergerecht war. Auf jeden Fall wusste er immer schon, wies weitergeht und meinte dann: „Schau, die Blonde da, also die geht gleich auf die Strasse und da kommt auf einmal ein Bus und bumm – weg ist sie. Und die da, da explodiert gleich der Computer bei ihr im Haus und dann ist ihr ganzes Gesicht voller Blut. “ Also er hatte Ahnung. Das Ganze hat er dann noch mit gut gewaehlten Gestikulationen untermalen.

Alejandras Mann war uebrigens auch dabei. Zu dritt sind wir mit dem Taxi zu Maritza gefahren und haben sie und einen Freund abgeholt. Eigentlich wollten wir in eine richtige Salsa-Bar gehen, aber in die eine sind wir nicht reingekommen, weil ich keinen Ausweis dabeihatte, dabei brauch ich bei mir im Viertel nie einen Ausweis. Ich lauf immer voellig anonym rum! Zum Glueck gings dann bei einer anderen und da wars auch cool! Der Abend war voll schoen, auch wenn ich etwas fertig war vom nie Ausschlafen. Ich hab naemlich bei Maritza uebernachtet und sie musste am Sonntag morgen in die Uni, weshalb wir um 7 aufstehen mussten. Aber zu Hause hab ich dann ausgeschlafen!

Am Sonntag war nicht viel los, ich war was essen mit Sabrina und am Abend haben Lea und ich uns zu Hause auf ihrem Laptop einen Film angeschaut, aber sonst… chilliger Tag!

Ab in den Dschungel!

In meiner zweiten Arbeitswoche waren wir gleich am Montag im Zoo von Quito! Meine Gruppe, die andere Gruppe mit den 4Jaehrigen und die 3Jaehrigen waren auch dabei. Am laengsten hat natuerlich das Brotzeit machen gedauert, aber ansonsten wars voll schoen. Es gab Baeren, Affen, die grossen Galapagosschildkroeten und Jaguare zu sehen (und noch mehr). Am Abend haben wir dann alle zusammen Pfannkuchen gemacht zu Hause! Obwohl unsere Pfanne so verbogen ist, dass sie in der Mitte eine Einkerbung hat, wo der ganze Teig reinlaeuft, waren die Pfannkuchen fast so gut wie zu Hause bei Mama 🙂 Und das Beste: Wir hatten sogar echte Nutella, obwohl die ja 8 Dollar kostet. Also Pfannkuchen mit Nutella und Banane… Lecker!

Ansonsten wars den Rest der Woche eher ruhiger, ich musste im Kindergarten 20mal ein Flugzeug zeichnen, weil die da ja keinen Kopierer haben. Am Mittwoch gabs im Kindergarten Fanesca zum Mittagessen. Fanesca ist ein typisches Gericht hier, dass es immer um Ostern herum gibt. Da ist so ziemlich alles an Gemuese drin, auch Kartoffeln und Fisch. Ist mehr so eine Suppe. Ich fands nicht so lecker, mag ja auch nicht so wirklich Fisch und dann in so ner Suppe… Naja, aber probiert hab ichs mal. Achja, Mittwochabend waren wir ausnahmsweise mal nicht weg, weil wir alle muede und zu fertig waren (Zur Info: Ich geh in der Regel um 12 Uhr ins Bett und steh um 20 nach 6 auf, da darf ich muede sein!).

Am Donnerstagmorgens ist was sehr tolles passiert: Wir hatten einen Wasserrohrbruch. Ich steh morgens noch ganz verschlafen auf, will aufstehen und merke: Oh, der Boden ist nass. Oh, die Kueche steht unter Wasser. Der Flur auch. Ins Wohnzimmer laeufts auch schon. Super! Erst mal runtergegangen und sich um kurz vor Sieben bei dem Hausbesitzer beschwert, der doch tatsaechlich kam und das Wasser rausgeschippt hat, obwohl es immer noch nachlief (keine Ahnung wie lange er gebraucht hat, ich musste ja dann zum Glueck zur Arbeit). In der Arbeit war so gut wie nichts los, weil am Freitag Feiertag war und viele Eltern mit ihren Kindern uebers Wochenende weggefahren sind. Also hatten wir statt 20 Kindern nur 8. Als ich am Nachmittag nach Hause kam, war unsere Wohnung zum Glueck wieder trocken und ich musste packen, denn wir wollten den Nachtbus nehmen in den Dschungel!

Eigentlich sollte der Bus um 23 Uhr abfahren, nach ecuadorianischer Puenktlichkeit wurde es dann Mitternacht, als es endlich losging. Die meiste Zeit hab ich geschlafen und nur wenig mitbekommen. Morgens um 7 Uhr kamen wir dann an der Busstation von Lago Agrio an. Da hatten wir knapp zwei Stunden Zeit, was zu fruehstuecken und auf unseren Guide zu warten, der uns abholen sollte. Er kam um kurz vor 9 Uhr mit einem Kleinbus und fuhr zum Flughafen, weil wir dort noch eine italienisch-argentinische Familie mitnahmen. Daraufhin wollte der Kleinbus nicht mehr anspringen und fuenf Ecuadorianer haben versucht, dass Ding zum laufen zu bringen. Hat zum Glueck nur fast ne Stunde gedauert, dann gings weiter 2 Stunden durch wuenderschoene Natur, bis wir endlich endlich endlich an dem Fluss ankamen, wo wir mit Kanus weiterfahren sollten. Die Kanufahrt war superschoen, die Natur im Regenwald ist einfach unglaublich. Gleich nach fuenf Minuten haben wir eine Anaconda eingerollt auf einem Baumstamm liegen sehen und Affen in Freiheit, nicht im Zoo! Das war das erste Wow-Erlebnis. Nach eineinhalb Stunden rumfahren auf dem Fluss kamen wir dann endlich an unserer Lodge an. Wie ein kleines Dorf aufgebaut bestand es aus fuenf Holzhaeusern. Wir hatten jeweils Zimmer zu zweit und auch ein eigenes Bad mit Dusche und das Wasser hat auch funktioniert. Ich muss zugeben, dass es zwar kalt war, aber immer noch besser als bei mir in der Wohnung, da ist es naemlich eiskalt! Wir haben im ersten Stock unter dem Dach unser Zimmer gehabt, also waren die Waende so etwa 2 Meter hoch und dann war nichts mehr bis zum Dach, das heisst, jeder im Stockwerk konnte dir beim Pinkeln zuhoeren. Oder beim Duschen. Aber naja. Man hat sich dran gewoehnt, wenn man muss, dann muss man halt!

Auf jeden Fall gabs dann erstmal ein fettes Mittagessen! Suppe, Hauptspeise und dann noch Nachtisch! Da hab ich mich echt vollgefressen, geb ich zu. Danach konnten wir erst noch ein bisschen in den Haengematten chillen, bevor es dann weiterging. Wieder mit dem Kanu nach Tieren Ausschau halten, wieder Affen gesehen und seltsame Voegel und einen wunderschoenen strahlendblauen Schmetterling, der einfach so heraussticht mit dem gruenen Hintergrund. Im Regenwald gibt es naemlich kaum Blumen und wenn, dann sind die ganz klein. Das Beste war sowieso die italienisch-argentinische Familie mit ihren drei Kindern (Junge, 8, Maedchen, 6 und Margie, etwa 1,5). Wir beobachten gerade Affen und auf einmal hoeren wir so ein seltsames Geraeusch. Ich denk erst noch, dass ist vielleicht ein Vogel oder so, bis wir dann feststellen, dass klein Margie einfach schnarcht wie sonst wer, wenn sie schlaeft… Dann sind wir zu einer Lagune gefahren, wo ungefaehr noch mindestens fuenf andere Kanus von anderen Lodges waren, und wir konnten schwimmen gehen! Das Wasser war angenehm warm und es war das erste Mal, dass ich hier in Ecuador schwimmen war! Danach gings halb trocken (es dauert im Dschungel ewig, bis was trocknet) weiter zur Nachtwanderung durch den Dschungel. Das war echt toll, nur mit unseren Taschenlampen sind wir da durch den Regenwald marschiert und haben eine kleine, schwarze Schlange mit gelben Streifen gesehen und Insekten, von denen ich nie geglaubt haette, dass es sowas gibt. Auch einen Frosch und eine Vogelspinne haben wir gesehen! Das einzige Geraeusch im ganzen Dschungel, dass die Stille zerstoert hat, war meine daemliche Taschenlampe. Praktisch, dass sie ohne Akku und Baterien funktioniert und dass man nur kurbeln muss, dumm nur, dass sie ungefaehr nur halb so hell war und ich sie alle fuenf Minuten kurbeln musste, um noch was zu sehen. Naja. Einmal haben wir das Licht auch ausgemacht und einfach nur den Geraeuschen der Nacht gelauscht. Das war schoen. Als wir dann in der Dunkelheit wieder zurueckkamen, gabs auch gleich lecker Abendessen (wieder 3 Gaenge) mit Fisch und unser Guide wollte uns verklickern, dass das Piranha war, aber wir habens im nicht gleuabt. Danach sind wir muede ins Bett gefallen. Bett mit Moskitonetz und wir hatten gleich mal einen Kaefer im Zimmer, der so gross war wie mein Mittelfinger. Und das bloede Viech hatte noch nicht mal einen Orientierungssinn. Naja. Wenigstens wars keine Spinne, die kam erst am naechsten Tag.

Das Fruehstueck um 8 Uhr morgens war ein Traum! Leute, Pancakes mit Ruehrei und Schinken, dann Ananas und noch Toast mit Marmelade oder Honig. Wolke 7 🙂 Nach dem Fruehstueck haben wir dann eine Wanderung durch den Dschungel bei Tageslicht gemacht und festgestellt, wie verdammit heiss es im Dschungel ist und wie feucht der Boden (sind teilweise durch Wasser gewatet). Haben ein Insekt gesehen, dass aussah wie ein Stock. Voll genial. Nachdem ich als Mann und dann als Affe wiedergeboren werde, kommt dieses Insekt auf jeden Fall danach. Zum Mittagessen waren wir dann wieder zu Hause und konnten uns entspannen, bevors dann weiterging zum Piranha fischen! Nein, ich hab keinen gefangen. Aber unser Guide hat drei gefangen und eine andere Deutsche auch einen. War aber auch egal, wir haben sie danach sowieso wieder ins Wasser geworfen, weil Piranhas ein Gedaechtnis von 30 Sekunden haben. Also hatte er sowieso wieder vergessen, dass wir in geangelt haben. Unser Guide hat uns auch gezeigt, wie praktisch Piranhas bei der Gartenarbeit sein koennen, weil sie automatisch zubeissen und sich somit wunderbar als Gartenschere eignen. Danach haben wir uns in der Lagune den Sonnenuntergang angesehen und waren schwimmen. Das war unglaublich schoen! Als es dunkel wurde, wollten wir eigentlich noch Alligatoren suchen, aber wir hatten kein Glueck. Unser Guide meinte auch, dass durch die Regenzeit das Wasser im Fluss sehr hoch ist und die Alligatoren damit schwer zu finden sind. Wir waren puenktlich zum Abendessen wieder zurueck. Eigentlich hatte ich keinen Hunger, hab aber dann doch Suppe, einen riesigen Teller Spaghetti Bolognese (genau wie zu Hause, Samstags :)) und dann noch zwei Stueck Kuchen gegessen. Einer von der Crew hatte Geburtstag, deshalb gabs ganz viel Kuchen. Wenig spaeter hab ich dann noch die Reste vernichtet, also waren es insgesamt 5 Stueck Kuchen. Ich kann euch nicht sagen, warum der Kuchen so gut war, aber ich hatte einfach unglablich Lust auf Kuchen. Ja, ich werde fett, ich weiss. Aber wusstet ihr, dass es bei der Hoehe ganz normal ist, mehr Appetit zu haben? Normalerweise nimmt man aber trotzdem nicht zu, weil man durch die Hoehe ja auch mehr verbrennt. Ich glaub ich ess trotzdem zu viel.

Der Sonntag war dann nicht so spannend. Wir sind nach dem Fruehstueck zu einem Indigenas-Dorf gefahren. Dort hat uns gleich „Nacho“ begruesst, ein Affe, der dort lebt. Am Anfang war Nacho echt suess, bis er dann angefangen hat zu beissen und dann hatte ich Angst, also hab ich Abstand gehalten. Neben Nacho gab es auch noch den kleinsten Affen der Welt, der war fast so klein wie eine Maus, aber voll suess und ganz weich! Eine Indigenas-Frau hat uns dann gezeigt, wie man Juka erntet. Juka ist aehnlich wie eine Kartoffel, waechst unter der Erde und ist weiss. Man kann sie aehnlich verarbeiten wie Kartoffeln, also auch Pommes zum Beispiel. Wir haben das/ der/ die Juka klein gerieben und dann wie zu einem harten Pfannkuchen in eine Pfanne gegeben. Dann konnte man sich was davon abbrechen und es mit Thunfisch essen, war voll lecker! Danach sind wir weiter gefahren zum naechsten Dorf und da hat uns ein mysterioeser Typ in ganz witzigen Klamotten seine Kultur erklaert. Der Vortrag war langweilig und ich war so muede, dass ich eingeschlafen bin…hihi. Naja, danach waren wir ein letztes Mal schwimmen in der Lagune!

Am Montag mussten wir kurz nach dem Fruehstueck auch schon wieder los. Leider hat es da zum ersten Mal geregnet, als wir im Kanu zurueck gefahren sind. Sonst war das Wetter immer schoen, wir hatten sogar einmal Wetterleuchten! Die Rueckfahrt hat ewig gedauert, auch die Fahrt im Kleinbus zurueck nach Lago Agrio. Dort war es unglaublich heiss, 32 Grad oder so! Und die Fahrt zurueck nach Quito kam mir wirklich ewig vor, obwohl es nur 7 Stunden waren. Einmal kamen wir zu einer Passkontrolle und alle mussten aussteigen und ihren Namen eintragen. Dann konnten wir zweimal nicht weiter, wegen einem Unfall oder so. Am Abend um halb Elf waren wir dann wieder zurueck in Quito.

Alles in Allem war es im Dschungel unglaublich schoen. Das muss man mal gesehen haben! Ewig koennte ich da nicht leben, so abgeschieden von der Aussenwelt ohne Internet und Handy, aber fuer ein paar Tage ist es toll!

PS: Ich weiss, hier sollten jetzt Fotos hin, aber irgendwie klappt das einfach nicht mit dem hochladen… Also hier erstmal der Text, die tollen Fotos bekommt ihr spaetestens dann zu sehen, wenn ich wieder da bin!

Ninos, ninos

Meine erste Arbeitswoche ist schon wieder vorbei! Am Montag musste ich so um 20 nach 6 aufstehen, hab dann mit zwei Anderen aus meinem Appartment gefruehstueckt und bin um kurz vor Sieben aus dem Haus. Zur Bushaltestelle muss ich etwa 12 Minuten laufen, das geht. Ich bin  zum Glueck fahren in den richtigen Bus eingestiegen, denn an der Bushaltestelle fahren mindestens 5 Busse. Da es in Quito kaum Zuege gibt, faehrt alles mit dem Bus oder dem Taxi. Es gibt gelbe Busse, rote und blaue und ich muss mit einem blauen fahren. Leider bin ich am ersten Tag falsch ausgestiegen, weil ich auf dem Zettel von der Schule eine falsche Adresse mitbekommen habe und als ich dann den Busfahrer gefragt hab, hat der mich viel zu frueh rausgeschickt. Aber irgendwie bin ich dann doch noch mit dem Taxi puenktlich gekommen. Busfahren ist hier uebrigens ziemlich wild. Die Tueren sind immer offen und neben dem Busfahrer faehrt immer noch eine Person mit, die vorne an der Tuer steht und dann das Geld einsammelt, wenn man aussteigt (25 cent). Das bedeutet, niemand kann Schwarzfahren.  Die Busse kommen etwa alle 1o Minuten oder so, ich stelle mich einfach an die Bushaltestelle und warte dann, bis einer kommt.

Naja, der Kindergarten heisst ja Tierra Nueva und dort sind Kinder von 8 Monaten bis 5 Jahre. Ich bin in einer der beiden Gruppen mit den 4 bis 5jaehrigen, es sind insgesamt 22 Kinder und die Gruppenleiterin heisst Maritza und ist erst 24. Wir verstehen uns voll gut. Das Gute ist auch, dass ich im Kindergarten ankomme, wenn es gerade Fruehstueck gibt, dann gegen halb Elf gibt es nochmal eine kleine Mahlzeit und um 12 Uhr 30 dann eine Suppe und Reis mit irgendwas. Danach werden die Zaehne geputzt und die Kinder legen sich hin. Das ist dann so gegen halb Drei, da gehe ich dann auch meistens. Im Kindergarten hab ich die ganze Woche viel Obst gegessen, aber auch Ecuadorianisches. Alles gar nicht so schlecht, aber sie tun in alles Koriander rein und dann schmeckt das manchmal  nicht so gut. Aber ich krieg ja alles kostenlos, also beschwere ich mich  nicht. Am ersten Tag ist es mir noch schwer gefallen, mit den Kindern zu reden, aber mittlerweile ist es besser geworden. Sie hoeren sogar teilweise auf mich!

Nach der Arbeit waren wir am Nachmittag im „Crepes and Waffles“ essen und Leute, ich kann euch nur eines sagen: Es lohnt sich, hierher zu fahren, alleine wegen diesem Restaurant. Hier gibt es salzige und suesse Crepes und Waffeln und superleckeres Eis. Jeder von uns hat mindestens zwei Gaenge gegessen. Ich hatte einen Crepe mit Kaese, Schinken und Champignons und dann einen Eisbecher mit Schoko- und Vanilleeis und Banane und Erdbeere.

Am Dienstag bin ich am Nachmittag ins Kino gegangen und wir haben uns „Juegos del hambre“ (Panem) angeschaut. Der Film dauert zwar ewig, ist aber wirklich gut gemacht. Das einzig Bloede ist, dass es nur salziges Popcorn gibt… Am Abend waren wir noch in einer Karaoke-Bar mit nur spanischen Liedern. Ich hab nichts gesungen, aber es war auch schoen, zuzuhoeren. Die waren alle echt gut, obwohl ich nur ein einziges Lied kannte.

Mittwoch und Donnerstag war nichts Besonderes, aber Freitagabend waren wir in der Altstadt in der Strasse „La Ronda“. Da gibt es lauter Restaurants und Cafés.  Da sind rumgelaufen und haben viel gegessen (Empanadas, Schokofruechte, Crepe, heisse Schokolade mit Kaese, nicht unbedingt zu empfehlen).

Samstag morgen bin ich mit Sabrina auf nach Papallacta gefahren. Die Fahrt hat ewig gedauert, aber es hat sich gelohnt. Nachdem wir essen waren, sind wir in die Therme gegangen. Das ist eine richtig gute Mischung aus Schwimmbad und Natur drumherum, viele Berge und das heisse Wasser kommt direkt aus dem Vulkan. Das macht zwar ziemlich muede, aber es ist trotzdem richtig toll. Vor allem, erst ins ganz kalte Becken mit dem Wasser vom Fluss und dann ins richtig heisse Vulkanwasser. Der Tag war richtig schoen, auch wenn wir ewig bei der Rueckfahrt auf den Bus warten mussten und viel spaeter zu Hause waren als eigentlich geplant.

Am Sonntag war ich im Botanischen Garten in Quito und im Vivarium, ein Reptilienhaus. Da hab ich mir auch eine Boa um den Hals legen lassen, aber nur fuers Foto 🙂 Obwohl sie wirklich sehr suess war… aber ich darf ja keine Schlange mit nach Hause nehmen… Dann hats voll angefangen zu regnen und den Rest des Tages war ich zu Hause. Voll ueberraschend ist dann noch eine Neue angekommen und bei mir eingezogen, also muss ich nicht mehr alleine in einem Zimmer schlafen und hab abends jemanden zum ratschen. Am Abend waren wir dann noch lecker essen…

Erste Arbeitswoche also gut ueberstanden und ich lebe immer noch! 😉

Kindergarten!
Kindergarten!

heisse Quellen von Papallacta

Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten
Botanischer Garten

heisse Quellen von Papallacta