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La magia de Chiloé

Hallo queridos,

die letzten Wochen sind unglaublich schnell vergangen. Der November war gefüllt mit dem üblichen Prüfungsstress. Doch bevor der anfangen konnte, wäre da noch die Studienfahrt vom 16. bis 19. November auf die magische Insel Chiloé zu erwähnen. In meinem praktischen Kurs „Angewahnte Antropologie“ führte die Studienfahrt auf die Insel „Tac“, eine kleine, einsame Insel, zugehörig zum Archipel Chiloé und über die Stadt Quemchi mit einem Boot (3 Stunden) zu erreichen. Auf der Insel leben etwa 300 Menschen und die ökonomische Aktivität ist die Fischerei.  Wir waren zwei Lehrkräfte und zwölf Studenten, aufgeteilt in drei thematische Gruppen: Ernährung auf der Insel, die Bedeutung der Fischerei und die wirtschaftliche Rolle der Frau (zu letzterer gehörte ich). Im Rahmen dieser Forschungsarbeit hatten wir zwei Tage Zeit, in etwa einstündigen Leitfadeninterviews Informationen zu sammeln.

Da die Insel noch nie Touristen gesehen hat (was wohl daran liegt, dass nur einmal wöchentlich ein Boot nach Chiloé fährt), übernachteten wir bei Familien. Wir fünf Mädels fanden unser Zuhause bei Señora Berta in einem Haus direkt neben dem Friedhof. Die Insel besitzt eine Grundschule, einen Friedhof, eine Sporthalle, eine Kirche und ein Gemeindezentrum.

Die Tage auf der Insel waren sehr interessant, auch wenn es mit dem dortigen Dialekt schwer war, alles zu verstehen. Ich könnte mir nie vorstellen, auf einer so kleinen Insel abgeschieden von der Welt zu leben. Auf einer Insel, auf der noch an Hexen und Wunder geglaubt wird und an der jeder jeden kennt und für die ihre eigene Hauptstadt einfach viel zu weit weg ist. Aber die Erfahrung war super und die Zeit mit lieben Kommilitonen umso mehr.

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Nachdem meine Kommilitonen am Mittwoch wieder zurückgefahren sind, bin ich noch bis Sonntag auf Chiloé geblieben. Am Donnerstag kamen  zwei Freundinnen aus Valdivia nach und wir sind zusammen gereist. Castro, Chonchi, Nationalpark Chiloé, Dalcahue, Achao und von Ancud dann wieder zurück. Der Zauber von Chiloé zeichnet sich aus durch bunte, alte Holzkirchen, selbstgestrickte Jacken und Pinguine.

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Nach der ruhigen Woche in Chiloé erwarteten mich letzte Prüfungen und die Fertigstellung der Gruppenarbeit. Die letzten zwei Uniwochen waren hart, aber ich habe sie überstanden.

Nach meiner letzten Klausur hat dann leider die Uni gestreikt, aber da ich sowieso fertig war, war mir das egal. Die erste Dezemberwoche war geprägt von Abschiedsfeiern, bevor es dann für mich auf die Reise nach Patagonien ging.

Ich hoffe, euch geht es gut und ihr seid nicht zu sehr im Weihnachtsstress. Die Weihnachtsstimmung ist bei mir noch nicht angekommen, aber das wird vielleicht noch.

Liebe Grüße!