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Die ersten Tage in Quito…

Also, wie ihr vielleicht schon ahnt, bin ich nach ueber 11 Stunden Flug ueber den Atlantischen Ozean gut in Quito, Ecuador angekommen. Ein Mitarbeiter der Schule hat mich vom Flughafen abgeholt und ins Appartment gebracht. Wir schlafen im Moment zu fuenft dort, haben zwei Badezimmer, drei Schlafzimmer, eine grosse Kueche und ein Wohnzimmer mit Essszimmer. Fuer ecuadoreanische Verhaeltnisse leben wir dort sehr luxurioes.

Der erste Tag
Das Wetter hier in Quito ist meist eher bewoelkt und wahrscheinlich nicht so viel waermer als in Deutschland. Ich wurde morgens um 9 Uhr von German abgeholt (er ist Ecuadorianer, aber er spricht fliessend Spanisch, Englisch und Deutsch und man spricht seinen Namen wie Hermann aus, nur ohne H) und er hat mich und noch eine andere Deutsche rumgefuehrt und uns gezeigt, wo die Schule ist, wo wir einkaufen gehen koennen und so weiter. Danach hatte ich dann schon meinen ersten Sprachkurs. Wir sind zu sechst in einer Gruppe, vier Deutsche und zwei Amerikanerinnen. Unsere Lehrerin heisst Mónica und ist total nett (sie spricht auch Englisch).

Hier in der Sprachenschule hab ich schon viele Deutsche kennengelernt, die auch ein Praktikum machen. Ich kann hier auch kostenlos ins Internet.

Der Sprachkurs dauert bis 17 Uhr mit einer halben Stunde Pause. Am Montag sind wir nach dem Sprachkurs in eine Bar namens Cherusker gegangen, der Besitzer ist Deutscher und es gibt dort Currywurst, Wiener Schnitzel, Pfannkuchen(!!) und gescheides Bier.

Der zweite Tag

AM Vormittag sind wir mit dem Taxi in die Altstadt gefahren und haben uns die Basilika von Quito angeschaut. Wir sind auch raufgelatscht, auch wenn das echt anstrengend war. Der Blick ueber ganz Quito hat sich aber gelohnt!

Nach dem Sprachkurs  sind wir am Abend noch in eine Bar gegangen, wo wir Canelazo getrunken haben. Das ist ein warmes, alkoholisches Getraenk, das sehr suess schmeckt und aus Naranjilla (einer kleinen tomatenaehnlichen Frucht, die es bei uns nicht gibt) und Schnaps besteht. Dann sind wir in eine andere Bar gegangen, weil es da einen Kicker gab. Und ihr glaubt mir nicht, wenn ich euch sage, dass im Hintergrund Musik von den Toten Hosen lief 🙂 Manchmal kommt es mir nicht so vor, als waere ich tausende Kilometer weg von zu Hause…

Mittwoch

Am Mittwoch sind wir zusammen auf den kleinen Markt gegangen. Da gibt es lauter Schals, Armbaender, Schmuck… Aber ich hab mir nur ein Armband und eine Tasche gekauft. Vermutlich werde ich mir aber nochmal eine Tasche dort kaufen, die sind da soo schoen! 🙂 Also von den anderen hab ich gehoert, dass hier in Quito die Klamotten sehr teuer sind, aber auf dem Markt gibt es lauter schoene, landestypische Sachen… Ich werde da ganz sicher nochmal was kaufen und euch vielleicht auch was mitbringen 🙂

Danach sind wir Mittagessen gegangen in einem kleinen Café und haben Empanada gegessen, das sind Teigrollen gefuellt mit allem Moeglichen (kann man sich aussuchen). Dazu haben wir frisch gepresste Saefte getrunken, bei mir war es Erdbeere und Mango! Sehr lecker!

Am Abend war Ladies Night (jeden Mittwoch), das bedeutet freier Eintritt und Freigetraenke. Neben amerikanischer Musik lief auch zwischendurch Salsa und ein deutsches Lied (Nein Mann, ich will noch nicht gehen) 🙂 Spontan hab ich auch ne Runde Billiard gespielt und sogar zwei Kugeln eingelocht!

Gestern

Gestern war es dann etwas ruhiger. Ich hab ausgeschlafen, war Einkaufen und hatte dann Sprachkurs. Nach der Schule war ich noch im Salsa-Unterricht, dass war ganz in Ordnung, aber ich hab auch gehoert, dass man an der Salsa-Schule Einzelunterricht nehmen kann und der ist gar nicht so teuer. Vielleicht probier ich das mal.

Jetzt

Es ist Freitag morgen und ich sitze in der Sprachenschule. Das Wochenende wird bestimmt toll, denn wir haben geplant nach Mindo zu fahren und da kann man Rafting machen und so Klettern an den Baeumen oder so (ich weiss nicht wie mans genau nennt). Die ersten Tage in Quito sind also schon vorbei und auch wenn viele Sachen hier anders sind, gewoehnt man sich sehr schnell daran. Man sollte nie viel Bargeld dabei haben und gerade in den Bussen und bei Dunkelheit muss man vorsichtig sein, nicht Ueberfallen zu werden. Nach Einbruch der Dunkelheit fahren wir sowieso nur noch mit dem Taxi nach Hause. Das dient zur Sicherheit und es ist auch noch bequem 🙂 Es foerdert die Faulheit. Ausserdem ist sowieso jedes dritte Auto ein gelbes Taxi. In den ersten Tagen bin ich auch tagsueber mit dem Taxi gefahren, weil ich den Weg zur Schule nicht gefunden hab. Mittlerweile kenn ich ihn aber, es sind nur 15 Minuten zu Fuss.

Die weissen Menschen werden hier als „Gringos“ bezeichnet und man faellt zwar auf, aber es gibt doch einige Weisse hier. Man erkennt auch sofort den Unterschied zwischen arm und reich. An vielen Ecken stehen Schuhputzer, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Als wir in einer Bar waren am Abend kam sogar ein kleiner Junge und wollte uns Rosen verkaufen und ein kleines Maedchen, dass Suessigkeiten verkaufen wollte. Die Erziehung der Kinder ist hier sowieso ganz anders, aber das werde ich noch naeher kennenlernen, wenn ich im Kindergarten arbeite. Was mir noch aufgefallen ist, ist dass die Leute hier einfach nicht richtig Autofahren koennen. Die wenigen Fussgaengerampeln, die es gibt, zeigen sogar an, wie viele Sekunden die Ampel noch Gruen ist. Ansonsten gibt es viele Fussgaengerueberwege und viele Kreuzungen, wo rechts vor links gelten sollte. Am Anfang dachte ich auch, dass das tatsaechlich gilt, aber das stimmt nicht. Wenn man an eine Kreuzung kommt, dann hupt man, als Zeichen dafuer, dass man die Kreuzung ueberquert. Mich wundert es ja, dass da noch keine Unfaelle passiert sind. Auch als Fussgaenger muss man aufpassen, wenn man ueber die Strasse will. Achja, die Strassenschilder sind auch sehr merkwuerdig. Es gibt nicht wirklich Hausnummern. Wenn ich mit dem Taxi nach Hause fahre, sage ich dem Taxifahrer die grosse Strasse, an der ich wohne und die Strasse, die die grosse am naechsten kreuzt. So kommt man immer nach Hause.

Die ersten Tage sind vorbei und ich hab mich hier schon ganz gut eingelebt. Obwohl die Sonne kaum scheint, hab ich einen Sonnenbrand auf der Nase 🙂 Bis jetzt hat es noch nicht so oft geregnet, meist nur abends oder nachts. Mein Spanisch wird auch immer besser und wenn ich mal die Vokabeln lernen wuerde, dann koennte ich mich auch viel besser verstaendigen, aber naja. Ihr kennt mich ja. Learning by doing passt eher zu mir.

Liebe Gruesse nach Deutschland und lasst mal hoeren, wie es euch so geht!

Quito
Quito
Quito und im Hintergrund ganz klein ein gelbes Taxi :)
Quito und im Hintergrund ganz klein ein gelbes Taxi 🙂
Ich auf der Basilika in der Altstadt
Ich auf der Basilika in der Altstadt
Quito
Quito
Quito
Quito
Der kleine Markt
Der kleine Markt
Mein frisch gepresster Mango-Erdbeer-Saft (schon halb leer, ich weiss)
Mein frisch gepresster Mango-Erdbeer-Saft (schon halb leer, ich weiss)

Die Altstadt von Quito und drei traditionell gekleidete Frauen

Die Altstadt von Quito und drei traditionell gekleidete Frauen